Symbolische Inbetriebnahme der neuen Hochwasserschutz-Bauwerke in Dorstadt


„Gutes Konzept für den Hochwasserschutz in unserem Ort umgesetzt“

Dorstadt/Peine, 16.11.2023 - Zufriedene Gesichter beim Rundgang in Dorstadt am Donnerstag. Vertreter der Kommunal- und Landespolitik sowie der Behörden und beteiligten Firmen waren gekommen, um die neuen Anlagen symbolisch in Betrieb zu nehmen. „Wir haben hier gemeinsam ein gutes Konzept für den Hochwasserschutz in unserem Ort umgesetzt. Die Kombination aus Damm, Mauer, Pumpentechnik und Dammbalkensystem ist eine passgenaue, effiziente Lösung. Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz für unser Hochwasserschutz-Projekt“, so Bürgermeister Bruno Polzin und Samtgemeindebürgermeister Marc Lohmann beim Ortstermin. Nach dem Winter folgen noch letzte Restarbeiten wie die Baum- und Strauchplanzungen sowie der Einbau eines Rechens ins neue Pumpwerk. Im nächsten Jahr sei eine Veranstaltung für die Bürger fest eingeplant, um ihnen ihre neuen Hochwasserschutz-Maßnahmen komplett vor Ort vorzustellen.

Fläche und Finanzierung gesichert – das war die Basis für Baustart

Die Finanzierung durch das Sondervermögen des Landes Niedersachsen habe den Bau möglich gemacht, das wurde beim Rundgang betont. Die Flächenverfügbarkeit und die Finanzierung sind die beiden Voraussetzungen, die für die Umsetzung von Hochwasserschutz-Projekten notwendig sind. Sind sie gesichert, wie hier in Dorstadt, kann die Umsetzung von Maßnahmen erfolgen. „Der Linienschutz für Dorstadt ist eines der aus dem Sondervermögen geförderten Projekte zum Hochwasserschutz im nördlichen Harzvorland, denen sich unser Verband widmet“, sagte Dirk Sielaff, Verbandsvorsteher des Wasserverbands Harz-Heide. Das sei nach dem Rückhaltebecken Immenrode das zweite große Bauprojekt, dass umgesetzt wurde. „Wir freuen uns heute gemeinsam mit den Vertretern aus Politik, Verwaltung und natürlich den beteiligten Firmen diesen wichtigen Meilenstein im Hochwasserkonzept für die Samtgemeinde Oderwald zu würdigen“, so Sielaff. Rund 1,13 Millionen Euro werden in diesen Linienschutz investiert. 80 Prozent beträgt die Förderquote durch die Landesmittel.

Diese Landesmittel für den Hochwasserschutz seien unverzichtbar, betont auch Olaf Schröder, Geschäftsführer des Wasserverbands Harz-Heide, um diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe im ländlichen Raum weiter voranzubringen. „Gerade angesichts des Klimawandels benötigen solche Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung eine gut ausgestattete und dauerhafte Förderung. Ohne entsprechende Förderprogramme zugunsten des Hochwasserschutzes und der Flussgebietsentwicklung im Binnenland werden die Konzepte kaum umsetzbar sein. Wir würden eine Fortschreibung solcher Förderprogramme oder Sondervermögen begrüßen und setzen uns im politischen Dialog weiter dafür ein.“

Damm schützt künftig Teilbereich der Ortslage am Sportplatz

280 Meter lang ist der Damm, der künftig den Bereich am Sportplatz vor Hochwasserschäden eines hundertjährigen Ereignisses (HQ100) schützen soll. 1,70 Meter hoch und an der Dammkrone rund zwei Meter breit ragt das Bauwerk auf, passt sich aber dennoch optisch ins Landschaftsbild ein. Rund 2000 Kubikmeter Material, das die langfristige Standfestigkeit des Bauobjekts erlaubt, wurden nach Dorstadt transportiert und im Mai im Damm verbaut. Damit der Damm an dieser Stelle errichtet werden konnte, musste vorab eine das Gelände kreuzende Abwasser-Druckrohrleitung umverlegt werden: Dazu wurden 216 Meter neue Rohre mit einem Durchmesser von zwölfeinhalb Zentimetern neu verlegt und die bisherige Leitung fachgerecht verschlossen.

Mauer schützt südlichen Bereich „Hinter dem Kloster“

Ebenfalls beachtlich ist die neue Hochwasserschutzmauer mit rund 220 Metern Länge und rund 1,20 Meter Höhe. Die wurde im August errichtet: Dafür musste zunächst die alte Mauer abgebrochen werden, die bot keine ausreichende Standsicherheit für ein hundertjähriges Hochwasserereignis. Die neue Mauer wird oben von einem Stabgitterzaun begrenzt. Eine an der Straßenseite eingearbeitete Matrize sorgt für eine ansprechende Optik des Hochwasserschutz-Bauwerks, das den südlichen Ortsbereich „Hinter dem Kloster“ schützt.

Pumpwerk regelt Abfluss eingestauten Wassers

Neben den Schutzbauwerken Damm und Mauer komplettiert ein neues Pumpwerk die technischen Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Dorstadt. Es wird kontrolliert das eingestaute Wasser wieder zur Oker ableiten. Dafür wurde neben dem bestehenden Schmutzwasser-Pumpwerk, das künftig auch die Schaltanlage der Hochwasserschutzeinrichtung beherbergen wird, die neue 28 Tonnen schwere Betonkonstruktion verbaut. Zwei Pumpen werden im Bedarfsfall bis zu einhundert Lieter je Sekunde bei einer Förderhöhe von vier Metern aus der Pumpenkammer in Richtung Oker bewegen können. Zudem wurden noch drei Dammbalken-Systeme für strategische Punkte in der Ortslage angeschafft, die bei Bedarf aufgebaut werden und so weitere Barrieren zum Schutz gegen zufließendes Wasser bilden.

Quelle: Pressemitteilung des Wasserverbands Harz-Heide vom 16.11.2023